Über den Gänsemarktverein

Blick auf Kaulsdorf

Was ist der Gänsemarktverein

Der Gänsemarktverein Kaulsdorf ist ein Heimatverein, der die jährliche Durchführung des traditionellen Gänsemarktfestes in seine Satzung geschrieben hat. Er will kulturelles Brauchtum und die Heimatverbundenheit erhalten. Durch organisierte Auftritte von Volkschören, Tanzgruppen o.ä. soll volkstümliche Kunst und Kultur gefördert werden. Der Verein unterstützt sportliche Betätigungen der Kinder durch Organisation von Wettbewerben und Bereitstellung von Preisen. Weiterhin sollen durch organisierte Treffen, Wanderungen, Reisen und Veranstaltungen die Verbundenheit und der Zusammenhalt der Mitglieder und Gänsemarktanwohner gefördert werden. Da im Verein auch Kinder und Rentner vertreten sind, ist ein Hauptanliegen das Verständnis und Zusammenleben der Generationen zu fördern. Durch den Vorstand werden alle Jubilare zu runden Geburtstagen (ab 50 Jahre) und ab 75 Jahre jährlich geehrt.
Der Verein hat zur Zeit 105 Mitglieder.

So fing alles an

Im Sommer 1986 wurde von Reinhard Löschel der Vorschlag zur Durchführung eines Straßenfestes gemacht. Dieser Vorschlag wurde von Günter Storz, Karl-Heinz Kuhn, Dietmar Kämpf und Günther Eckert unterstützt und umgesetzt. Das 1. Gänsemarktfest fand am 05.09.1987 statt und wurde seit dem jedes Jahr durchgeführt. Am 12.09.1992 war die Gründungsversammlung des Gänsemarktvereines. Die Eintragung in das Vereinsregister von Saalfeld fand am 18.12.1992 unter der Nr.: 214 statt. Das Gänsemarktfest hatte sich inzwischen von einem Straßenfest zu einem Dorffest mit großer Beliebtheit entwickelt. Dank vieler Sponsoren war es möglich am 25.06.1994 eine Vereinsfahne abzuholen. Die Fahnenweihe war am 13.08.1994.

Die berühmte Gans vom Gänsemarkt

Seit dem 1. Gänsemarktfest gibt es das Galgenkegeln, bei dem der erste Preis eine Gans ist. An diesem Tag gelang Roland Küchler eine bis heute nicht wieder erreichte Leistung. Er räumte vier Mal in Folge alle Kegel ab, erreichte damit die höchstmögliche Punktzahl und nahm voller Stolz seinen Preis in Empfang. Doch Philipp, wie die Gans von da an heißen sollte, sollte nicht als Festbraten enden. Roland hegte und pflegte die Gans bis ins hohe Alter. Zu ihren Lebzeiten war sie zu jedem Gänsemarktfest als Ehrengast zu sehen. Philipp verstarb zwei Tage vorm 19. Gänsemarktfest.

Festschriften

Zum 10. Gänsemarktfest im Juli 1996 erschien eine Festschrift mit Chronik und Satzung des Vereins. Hierfür verfasste auch Werner Dietzel eine Abhandlung über die Geschichte des Gänsemarktes von Kaulsdorf. 2001 fand das 15. Gänsemarktfest statt. Auch zu diesem - für uns sehr besonderen - Ereignis erschien eine repräsentative Festschrift. Sie enthält neben der Fortsetzung der Geschichte des Gänsemarktvereins auch wieder einen Artikel von Werner Dietzel über den Wandel des Lebensstils in Kaulsdorf in den letzten 100 Jahren.
Die dritte Festschrift erschien 2006 anlässlich des 20. Gänsemarktfestes. Neben einem weiteren Artikel von Werner Dietzel, für den wir uns herzlich bedanken, enthält sie die Vereinschronik sowie humorvolle Episoden aus unserem Vereinsleben.
Auch zu unserem jüngesten Jubiläum, dem 25. Gänsemarktfest, gab es wieder eine Festschrift.

"Mei Heimatdorf"

Vom Gänsemarkt stammt der Verfasser des wohl berühmtesten Gedichtes über Kaulsdorf Alfred Munsche. Dieses in Kaulsdorfer Mundart geschriebene Gedicht zeugt von großer Heimatverbundenheit und Heimatliebe. Heimatverbundenheit hat auch der Gänsemarktverein in seine Satzung geschrieben. Sie kommt bei jeder Wanderung in unsere schöne Umgebung zum Ausdruck.

Mei Heimatdorf (Kaulsdorfer Mundart)

Blick vom Wachhügel auf Kaulsdorf Blick vom Wachhügel auf Kaulsdorf zu Silvester

Ä schienes Dorf in unsen Land
Is Kaulsdorf an der Soole.
Sei Reiz is weit und brät bekannt,
Kä Molar kanns su mole.
Mar kanns betrachte wie mar will,
Mar bleibt ahm stienig un is still
Un freit sich immar wedar.
Vom Klittig sieht mar'n ganzen Ort
So schiene var sich lege.
Un wor mar mol racht lange fort,
Do tutt's än racht bewege.
Mar sieht de Karche mitt'n Tarm,
Die Sunne scheint su schiene warm,
Uffs Schieferdach vun Schlosse.
Ä schienar Blick is uhm von Last,
Wenn alles stieht in Bliete.
Un hält mar dort in Friegor Rast,
Es gieht än offs Gemiete.
Allene sitzt mar off dar Bank,
Do nauf zieht kä Bezingestank,
Dort is dar ware Frieden.
Noch schännar is, varloß Dich drauf,
De Aussicht von dar Nose.
Giehts a ä bissel schteil bargauf,
Denn das is offen Blosse.
Du warscht gar sehr darfür beluhnt.
(An liebsten hätt' ich dort gewuhnt,
's is nur ze weit von Dorfe.)
Hargott, is das ä schienes Bild!
Su worsch im Paradiese.
De Sunne scheint, de Luft is mild,
's is wie am Barge Isel.
Un wie mar dorte sieht'n Inn,
Su schlängelt sich im Tole hin,
Das Silbarband dar Soole.
Das is das Dorf, das Gott behiet:
Mei Kaulsdorf an der Soole.
Dir gilt a heit mei Heimatlied,
(Ich loß marsch nich bezahle.)
Die Schienhät wor mir arscht bewußt,
Wie ich von Dir hob fortgemusst.
Ich kann dich nich vargasse.
Alfred Munsche

Blick vom Zimmersberg auf Kaulsdorf